Anna Blender
Niederlande - Amsterdam
Aktualisiert: 7. Jan. 2022
September 2021 - Hier sind wir nun und freuen uns sehr darauf die Stadt ausgiebig zu erkunden und uns treiben zu lassen.
Leider hatten wir etwas Pech mit unserem ersten Zimmer im Hotel und mussten uns nach der ersten Nacht um eine Lösung bemühen.
Das Hotelpersonal war sehr verständnisvoll und zuvorkommend, so dass wir ein kostenloses Upgrade bekommen haben, mit dem wir uns für den Rest unseres Aufenthaltes arrangieren konnten.
Nach dem etwas holprigen Start in unserem Hotel, kann ab Tag zwei von sieben der Urlaub so richtig losgehen.
Trotzdem werden wir in diesem Fall keine Empfehlung für das Hotel abgeben.
Als Fortbewegungsmittel haben wir uns für die Straßenbahn entschieden. Der Bahnverkehr ist hier sehr günstig. Wir bezahlen für das Wochen-Ticket nur 37€ p.P. und können damit den gesamten Bus- und Bahnverkehr rund um Amsterdam nutzen. Die Bahnen fahren hier, wie in den meisten anderen größeren Städten bei uns in Deutschland, bereits im 6-9 Minutentakt, so dass langes Fahrplanstudieren definitiv vernachlässigt werden kann.
Angekommen in der Innenstadt sind wir begeistert, aber dennoch etwas überrollt, von all den Eindrücken und Menschen. Hier in den Niederlanden gibt es keine Corona-Beschränkungen mehr, außer das Masketragen in den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Stadt ist voll. Das Leben hier geht weiter, als hätte es keine Einschränkungen gegeben. Zunächst etwas befremdlich, aber auch schön. Ein Gefühl von Normalität.
Wir steigen an der Haltestelle Westermarkt aus und machen uns zu Fuß auf den Weg Richtung Hauptbahnhof und Einkaufsstraßen.
Heute möchten wir nur die Stadt etwas kennenlernen und uns einen kleinen Überblick verschaffen. Die nächsten Tage haben wir noch nicht geplant und suchen daher noch etwas Inspiration.
Wir stellen fest: Sämtliche Attraktionen in Amsterdam sind im Grunde fußläufig erreichbar.
Gelegentlich tun ein paar Minuten in der Bahn zwar gut, aber bei gutem Wetter und wenn man gerne und gut zu Fuß unterwegs ist, braucht man definitiv nicht zwingend ein Fortbewegungsmittel.
Überall in Amsterdam lohnt es sich die Augen offen zu halten und die Menschen, ihren Alltag, die Gebäude, die Boote und das Treiben zu beobachten. Immer wieder kommen wir ins Staunen und fühlen die Zufriedenheit und positive Lebenseinstellung der Menschen in dieser Stadt.
Den Erkundungstag abgeschlossen, haben wir uns für 9 Dinge entschieden, die wir uns unbedingt näher anschauen möchten.
1. Wir starten ganz entspannt mit dem Blumenmarkt. Die beiden nächstgelegenen Straßenbahnhaltestellen sind Koningsplein (2,12) und Muntplein (24).
Die schwimmenden Gewächshäuser auf der Singel sind schön anzusehen und ein Besuch hat sich für uns gelohnt. Die Erwartungen sollten allerdings nicht zu groß sein. Während die ersten Gewächshäuser noch wunderschöne Blumen und auch Trockenblumen verkaufen, werden in den Gewächshäusern das Ufer herunter neben vielen Blumenzwiebeln und -samen vor allem auch allerlei Souvenirs und „Dinge, die die Welt nicht braucht“ verkauft.
2. Der Paleis op de Dam oder zu Deutsch Königspalast, ist mitten in der Stadt und beispielsweise von der Haltestelle Paleisstraat (2,12) gut zu erreichen. Heute ist die königliche Familie nur noch zu besonderen Anlässen in dem Palast, so dass Touristen mehrmals täglich Touren durch den Palast machen können.
Wir haben Glück und können uns alles ansehen. Toll sind die Audioguides. Jeder kann das Tempo und die Menge der Geschichten, die man rund um den Palast erfahren möchte, selbst wählen. In jedem zu besichtigenden Raum ist mindestens eine Station, an der man sich eine Hintergrundstory erzählen lassen kann. Es ist ein großartiger Einblick hinter die Palastkulissen und das frühere Leben hinter diesen Mauern und die Entstehung all der Kunstwerke im Inneren. Noch heute finden hier Empfänge und Krönungen statt, allerdings ist der Palast ansonsten eher repräsentativ und spielt keine große Rolle mehr im Alltag der Königsfamilie.
3. Ein Bummel über den Albert-Cuyp-Markt. Es ist sicher einer der bekanntesten Märkte in Amsterdam. Hier bekommt man alles von Lebensmitteln über Schmuck bis hin zu Trödel und Kleidung. Uns haben hier besonders gut zwei wirklich tolle Stände / Food Trucks mit besonderen Leckereien begeistert.
Erst im Nachhinein bin ich auf den Street Food Markt in den Foodhallen gestoßen und bin mir sicher, dass das für uns noch eher das richtige gewesen wäre. Vielleicht war ja einer von euch schon in den Foodhallen und kann berichten, ob sich ein Besuch lohnt?
4. ARTIS ist der älteste Zoologische Garten in den Niederlanden. Die nächstgelegene Haltestelle ist Artis (14). Heute zählt ARTIS rund 786 unterschiedliche Tierarten. Die vielen unterschiedlichen Lebensräume sind sehr schön nachgebildet. Die Gehege sind offen gestaltet und man verzichtet fast vollkommen auf hohe und massive Zäune. Die Tatsache, dass man sich eigentlich mitten in der Stadt befindet, vergisst man vollkommen.
Es gibt einen Schmetterlingpavillon, ein Aquarium, ein Reptilienhaus, ein Planetarium und ein Geologisches Museum. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei.
Fußläufig vom Zoo haben wir einen hervorragenden Italiener gefunden und möchten euch diesen gerne empfehlen: Pizzeria Palorma in der Plantage Kerklaan
5. Auch eine Grachtentour durfte für uns auf keinen Fall fehlen. Hier lohnt es sich etwas Ausschau zu halten, da die Reedereien, die man auf den ersten Blick sieht, relativ teuer und im Zweifel auch sehr überfüllt sind. Wir haben uns für die Reederij P. Kooij entschieden und waren sehr zufrieden. Von der Dame im Kassenhäuschen, über den schön gestalteten Anleger bis hin zum Kapitän unserer Tour hatten wir absolut nichts auszusetzen. Der Preis von 13,-€ p.P. war ebenfalls vollkommen in Ordnung. Per Lautsprecherdurchsage kamen sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch die Informationen zu den jeweiligen Gebäuden und auch der Kapitän hat die ein oder andere Geschichte ergänzt.
Die Perspektive vom Wasser aus hat uns gut gefallen. Viele Hausboote, die vom Ufer aus eher unscheinbar sind, waren zur Wasserseite hin wirklich schön und jedes ganz individuell. All die Brücken, die wir zuvor schon auf dem Landweg gesehen haben und die Gebäude, die wir schon bestaunt haben, wurden uns nun noch einmal von ihrer schönsten Seite gezeigt. Allemal eine Tour wert.

6. Nicht verpassen dürft ihr den Museumplein zu Deutsch Museumsplatz.
Neben der großen Grünfläche, die zu einem schönen Picknick, Fußball- oder Frisbeespiel einlädt, gibt es einen Street-Basketballplatz, eine Skater-Rampe und ein schönes Wasserspiel.
Einfach ein großartiges Fleckchen Erde, das zum Verweilen einlädt. Rund um den Museumplein liegen einige der Top-Museen von Amsterdam, unter anderem auch das House of Bols.

7. Das House-of-Bols lässt uns eintauchen in die spannende Geschichte der LUCAS BOLS Liköre, die Entstehung und den Herstellungsprozess vom Jahr 1575 bis heute. LUCAS BOLS ist die älteste Spirituosenmarke der Welt. Tatsächlich war ich vorher etwas skeptisch, ob sich dieser Besuch lohnt, aber ich kann euch sagen er lohnt sich. Mit dem Regular Ticket wird die Ausstellung wieder durch einen Audioguide unterstützt und jeder Besucher kann selbst die Menge der Informationen und die Ausführlichkeit bestimmen. Es gibt noch einige andere Ticketvarianten. Hier kann jeder das passende für sich finden. Die Führung ist definitiv etwas für die Sinne und damit sehr spannend. Langeweile kommt hier während der etwa 60-minütigen Führung nicht auf. Am Ende der Führung gelangt man in die Spiegelbar. Hier haben wir unseren Cocktail, der im Ticketpreis mit enthalten war, ausgewählt.
Die Barkeeper bereiten jeden Cocktails mit viel Liebe zum Detail zu. Falls ihr besondere Wünsche habt, scheut euch nicht. Hier wird jeder auf Wunsch auch ganz individuell beraten.
Falls ihr euch für einen zweiten Cocktail entscheidet, kein Problem. Ihr könnt euch für nur 6,-€/Cocktail durch die ganze Karte probieren, wenn ihr mögt.
8. Die Xtracold Icebar Amsterdam ist, wie der Name schon verrät, eisig. Gekostet hat der kurze und eiskalte Spaß 22,20€ p.P. und gebucht werden mussten die Tickets online. Man kann diesen kleinen Spaß mal mitmachen, aber es ist absolut keines der Highlights, an die wir uns noch Jahre erinnern.
Am Einlass bekommt man drei Jetons für die Freigetränke.
Ein Getränk kann man in der Bar vor dem Einlass in die Eishöhle trinken. Anschließend folgt eine kurze Einweisung und dann werden auch schon Jacken und Handschuhe verteilt und es geht rein ins eisige Vergnügen.
In der Icebar sind ca. -10° und die Getränke werden in Gläsern aus Eis ausgeschenkt. Allerdings war es das dann auch schon mit all dem Spaß und daher würde ich es nur „empfehlen“, wenn alle wirklichen Highlights vorher schon besucht wurden und man einfach noch etwas mit Seltenheitswert machen möchte ohne viel Zeit- und Geldaufwand.
9. Als letztes möchten wir euch noch einen Ausflug zu dem Windmühlenmuseum Zaanse Schans empfehlen. Es liegt nur etwa 15 Autominuten von Amsterdam entfernt und ist auf jeden Fall einen Ausflug wert. In dem Ort Zaanse Schans wurden schon im 17. Jahrhundert über 600 Windmühlen errichtet. Eines der ersten Industriegebiete seiner Zeit. Das Gelände, auf dem die alten Mühlen nachgeahmt sind, ist frei zugänglich. Inmitten von vielen alten kleinen Holzhäuschen stehen wunderschöne Windmühlen. Die Windmühlen greifen verschiedene Handwerke ihrer Zeit auf, so zum Beispiel die Herstellung von Holzschuhen, Gewürzen, Ölen und Farben.
Wir haben für euch einige Aufnahmen mit der Drohne gemacht, damit ihr einen kleinen Einblick bekommt, wie das Gelände aufgebaut ist und ob sich für euch ein Ausflug dorthin lohnt.
Von hier aus haben wir noch eine Restaurantempfehlung für euch, die nur etwa 10 Autominuten von dem Windmühlendorf entfernt liegt.
Brouwerij Hoop
Lagedijk 69-73
1544 BC Zaandijk
Neben dem wirklich gutem Essen, haben sie auch viele eigene Bierkreationen jeweils auf die Jahreszeit abgestimmt. Ein Besuch lohnt sich.
Am Ende können wir beide sagen „Amsterdam ist eine Reise wert“. Uns hat es viel Spaß gemacht und wir haben ein paar wunderschöne Tage hier verbracht.
Wir haben uns einige typische Touristenattraktionen wie Madame Tussauds, das Dungeon, das Rotlichtviertel bei Nacht, das Anne Frank Haus und die Schaukel über den Dächern Amsterdams (A’DAM Lookout) erspart.
Das Anne Frank Haus nicht ganz freiwillig, aber es war einfach nicht mehr möglich innerhalb unserer Woche Urlaub einen Termin zu bekommen. Hier empfehlen wir euch definitiv 2-4 Wochen vor eurer Reise einen Termin zu buchen.
Um den Ausblick über die Stadt genießen zu können, solltet ihr die Schaukel A’DAM Lookout in jedem Fall bei gutem Wetter machen. Leider war es an unseren verbleibenden Tagen ziemlich zugezogen, daher haben wir verzichtet.
Kleiner Tipp zum Schluss:
Falls unter euch Skate-Begeisterte sind, packt euer Board mit ein. Amsterdam hat viele coole Skateparks.
Falls ihr noch Tipps habt, was man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte in Amsterdam, schreibt es gerne in die Kommentare.